LENOS

Ibrahim al-Koni
Die Magier

Das Epos der Tuareg

Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich


Lenos Pocket 152
Paperback
ISBN 978-3-85787-752-0
Seiten 832
Erschienen Juli 2011
€ 24.00 / Fr. 29.80

Die Magier ist das Hauptwerk des libyschen Autors Ibrahim al-Koni. Ein gewaltiges Epos, das Geschichte und Mythos, Weisheit und Tradition, Denken und Handeln einer der grossen, in ihrer Existenz bedrohten Nomadenkulturen der Welt festhält. Ein Werk mit der Kraft antiker Epen, verbunden mit neuzeitlicher Romantradition.

Ein Nomadenstamm lagert in der Wüste im Südosten Libyens bei einem Brunnen – schon zu lange, länger als die nach dem Gesetz der Wüstenbewohner erlaubten vierzig Tage. Eines Tages treffen Flüchtlinge aus dem Süden ein und bitten, in der Nähe des Lagers siedeln zu dürfen. Der Stammesführer gewährt es, und der uralte Konflikt zwischen Nomaden und Sesshaften bricht erneut aus. Die Fremden missbrauchen das Gastrecht und beginnen mit dem Bau einer Stadt nach dem Muster des legendären Timbuktu, aus dem sie geflohen sind, um ihrem Schicksal zu entgehen. Mehr noch: Sie handeln mit Gold, dem unheilvollen Metall, und bringen die neue Stadt, genannt Waw, das verlorene Paradies, zu ungeahnter Blüte. Gleichzeitig berauben sie den Stamm seiner Lebensader, indem sie den Brunnen in die Stadt integrieren.
Die einstigen Nomaden erliegen fast ausnahmslos den Verlockungen des komfortablen städtischen Lebens. Doch schliesslich werden sie zusammen mit den Bewohnern der Stadt vernichtet. Das Innehalten bei der Wanderung des Lebens bleibt nicht ungesühnt.

Pressestimmen

Die Kultur der Tuareg mit ihrem reichen Schatz an Erzählungen und Mythen ist vom Untergang bedroht. Ibrahim al-Koni, selbst ein Targi, hat seinem Volk mit dem Epos Die Magier ein literarisches Denkmal gesetzt und zugleich ein Stück Weltliteratur geschaffen, das die grossen Themen der Menschheit erzählt: Liebe und Hass, Gut und Böse, Freiheit und Notwendigkeit, Leben und Tod.
— Westdeutscher Rundfunk
In der Wüste ist jede Grenze willkürlich, und die Nomaden, die ständig weiterziehen, missachten sie bewusst. al-Konis nomadisierende Prosa braucht die Bereitschaft, sich auf diese Entgrenzung einzulassen. Gelingt dies aber, so erschliessen sich ungeahnte und mitunter tatsächlich magische Dimensionen von Literatur.
— Wiener Zeitung
Wer schon einmal in der Sahara war, wird diesen Roman mit grösstem Vergnügen lesen. Er wird diese Welt, die vor lauter Licht und Schönheit manchmal zu explodieren scheint, aufs neue aufleuchten sehen. Wer die Sahara nicht kennt, wird sie in diesem Buch kennenlernen. Eine Welt, in der sich Wirklichkeit und Unwirklichkeit durchdringen wie Wachsein und Traum. Es ist ein grosses Buch, ein Stück Weltliteratur.
— Aargauer Zeitung
Reizvoll ist insbesondere auch, dass der Roman sehr präzis eine Kultur mit zum Teil völlig fremden Vorstellungen beschreibt, deren Fragestellungen aber durchwegs als universell erscheinen. Die Wüste wird so zur Metapher für das Leben überhaupt. Die Wüste ist letztlich aber auch al-Konis heimliche Hauptfigur: ein poetisch grandios evozierter Schauplatz, den der alles versengende Südwind zur Hölle macht, der dem Menschen aber auch seine erhabene Stille und seine paradiesische Schönheit offenbart.
— Der Bund